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Traumschiffe im NOK
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- Kategorie: Nord-Ostsee-Kanal
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Zunächst die Antwort auf eine der wohl meistgestellten Frage am Nord-Ostsee-Kanal (gleich nach: "Wann kommt denn das Schiff?"): NEIN! Die Queen Mary 2 wird niemals durch den Kanal fahren. Und falls doch, würde das in etwa so enden:
Bedingt durch die baulichen Einrichtungen (z.B. Brücken) und die Streckenführung ist die Passage von Schiffen im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) nur begrenzt möglich. Schiffe über 235 Meter Länge, über 32 Meter Breite oder mit mehr als 9,5 Meter Tiefgang können nur in Ausnahmefällen den Kanal durchfahren. Die maximale Höhe der Schiffe ist auf 40 Meter begrenzt. Für die meisten Frachtschiffe ist das kein Problem, selbst Bulk-Carrier der Panamax-Klasse (230x32m) können teilentladen durch den Kanal fahren, die Höhe dieser Schiffe übersteigt selten 30 Meter.
Schwieriger ist das bei den Kreuzfahrtschiffen. Diese haben eher geringen Tiefgang, dafür jedoch meist sehr hohe Aufbauten. Das größte Kreuzfahrtschiff, das den NOK bislang mit eigenem Antrieb passierte, war die MS NORWEGIAN DREAM von NCL Cruises.
Eine Besonderheit der Norwegian Dream, die mit 42 Metern Höhe eigentlich nicht durch den Kanal paßte, war, daß der Mast auf dem Oberdeck und der Schornstein umgeklappt werden konnten, um die maximale Höhe von 40 Metern einhalten zu können. Bis 2007 fuhr das Schiff im Sommer oft durch den NOK und verursachte regelrechte Volksaufläufe, teilweise kamen tausende Menschen auf den Brücken und an den Ufern zusammen, um den „Dicken Pott“ zu sehen. Wenn die „Dream“ durch den Kanal fuhr, herrschte stets Volksfestcharakter am Wasser. Heute sind die Dickschiffe etwas kleiner, die derzeit größten und beliebtesten Traumschiffe im NOK sind die
- BALMORAL (218x27x7,25m; 43.537 BRZ)
- AIDAcara (193x32x6,2m; 38.557 BRZ)
- PRINSENDAM (204x30x7,3m; 37.983 BRZ)
- THOMSON SPIRIT (214x28x8m; 33.930 BRZ)
- EUROPA (199x26x6,3m; 28.890 BRZ)
- ALBATROS (205x25x7,5m; 28.518 BRZ)
Häufiger Gast im NOK sind die Schiffe der sogenannten R-KLASSE. Sie wechseln hin und wieder die Namen, man erkennt sie in den Schifflisten an der BRZ Größe, die stets 30.277 beträgt. Die R-Klasse (R wie Renaissance) ist eine Baureihe von acht nahezu identischen, mittelgroßen Kreuzfahrtschiffen, die zwischen 1998 und 2001 für die mittlerweile nicht mehr existierende amerikanische Reederei Renaissance Cruises konzipiert und gebaut wurden. ca. 290 Kabinen (bei nur ca. 10% Innenkabinen), 2 Restaurants, Lounges, Bars, Tanzflächen, Bibliothek, Firtnessbereich. Die Klassenbezeichnung geht auf die ursprüngliche Namensgebung der Schiffe zurück (R One bis R Eight). Länge: 180,45m; Breite: 25,73 m; Tiefgang: 5,95 m; Vermessung: 30.277 BRZ / 11.484 NRZ; Maschinenleistung: ca. 13.500 kw / 18355 PS; Generatorleistung: ca. 19.440kw / 26.431 PS. Hier eine Übersicht zu den Schiffen (Stand: 2013)
R1 - H31 |
R2 - I31 |
R3 - N31 |
R4 - O31 |
R One (1998) Regatta (2001) Insignia (2003) |
R Two(1998) Insignia(2001) |
R Three (1999) |
R Four (1999) Tahitian Princess (2002) |
Columbus 2 (2012) |
Regatta (2003) |
Pacific Princess (2002) |
Ocean Princess (2009) |
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R5 - P31 |
R6 - Q31 |
R7 - Y31 |
R8 - Z31 |
R Five (2000) Blue Dream (2003) Nautica (2004) Blue Dream (2005) |
R Six (2000) Blue Star (2003) Blue Dream (2004) |
R Seven (2000) Delphin Renaissence (2003) Blue Moon (2006) |
R Eight (2001) Minerva II (2003) Royal Princess (2006) |
Nautica |
Azamara Journey |
Azamara Quest (2007) |
Adonia |
Derzeit gibt es jährlich ca. 100 Traumschiffpassagen im NOK, die Saison dauert etwa von Mitte April bis Ende September. Die meisten Passagen finden am Tage statt, aber auch in der Nacht gibt es einige spektakuläre Eindrücke von bunt beleuchteten „Musikdampfern“ zu sammeln. Im Sommer treffen sich „Shipspotter“ und Kreuzfahrtschiff-Freunde am NOK, um hier aus nächster Nähe tolle Fotos zu schießen oder einfach nur den „weißen Riesen“ zuzuschauen und den Gästen an Bord zu winken. Das „Schiffegucken“ ist ein speziell deutsches Phänomen; bei der ersten Ankunft der Queen Mary 2 in der Elbmündung im Jahr 2004 säumten insgesamt über 2 Millionen Menschen die Elbdeiche. Ebenfalls 2004, als die Norwegian Dream durch den NOK fuhr, fanden sich anderthalb Tausend Menschen zum Schiffgucken auf der Grünentaler Hochbrücke ein, zeitweilig brach der Autoverkehr zusammen. Auf der Hochdonner Eisenbahnhochbrücke fahren die Züge langsamer, wenn ein Cruiser im Kanal unterwegs ist, damit die Fahrgäste sich das Schiff ansehen können, und auf den beiden Autobahnbrücken über den NOK kommt es bisweilen zu Verkehrsstaus, verursacht durch langsam fahrende Seh-Leute. Für Besucher und einheimische Interessierte ist es gar nicht schwer, die Termine der Schiffspassagen abzupassen, um das Vorbeiziehen der Traumschiffe hautnah erleben zu können. Fast alle Schiffe melden ihre beabsichtigte Kanalpassage bei der Kanalverwaltung frühzeitig an, so daß diese in der Lage ist, einen ungefähren „Fahrplan“ für Kreuzfahrtschiffe zu veröffentlichen.
In vielen Ferienwohnungen und Gastronomiebetrieben am NOK liegt dieser Plan auch in gedruckter Form aus, herausgegeben von verschiedenen Anbietern, meist wird er kostenlos abgegeben. Da der Plan regulär im Frühjahr veröffentlicht wird und natürlich NOK-Baumaßnahmen, Wetter, Verkehrsaufkommen usw. nicht berücksichtigen kann, kommt es immer wieder vor, daß Schiffe mit Verspätung oder sogar zu früh in den NOK einlaufen. Selbstverständlich ist es ärgerlich, wenn man hier im Norden Urlaub macht, und das Schiff „verpasst“, deshalb gibt es auch die Chance, die aktuelle Position von Schiffen im am Computer live zu verfolgen. Dabei ist es möglich, die Schiffsbewegungen auf einer detaillierten Karte zu sehen, so läßt sich der Trip zum Schiffegucken hervorragend planen. Für Smartphone-User bieten die App-Stores auch mobile Lösungen an. Das AIS (Automatic Information System) muß seit 2008 von allen Berufsschiffen über 300 BRZ betrieben werden. Dabei sendet das Schiff im VHF Seefunkbereich in Intervallen seine Schiffs-und Positionsdaten, was zu einer Erhöhung der Sicherheit im internationalen Seeverkehr geführt hat. Diese AIS Daten werden dann von Empfangsstationen GPS-genau auf Karten projiziert und sind über das Internet abrufbar. Wenn man in der Karte auf die Schiffssymbole klickt, werden Daten wie Art des Schiffes, Name, Größe, Tempo, Kurs usw. angezeigt. So läßt sich die Ankunft eines Traumschiffes z.B. an der Grünentaler Hochbrücke fast auf die Minute genau planen, und Fotografen wie Schau-Lustige können gemeinsam Freude daran haben, die Schiffe im Kanal zu sehen. Auch MyHolstein bietet eine AIS Übersichtskarte für den NOK an.
Besonders interessant für Kreuzfahrtschiff-Fans sind die Schiffsbegegnungen, die gewöhnlich in den beiden Schleusen und in den 12 Kanalweichen stattfinden. Unter Zuhilfenahme des AIS kann der wahrscheinliche Begegnungspunkt zweier Kreuzfahrtschiffe, die im Kanal in unterschiedlichen Richtungen unterwegs sind, relativ gut errechnet werden. In den Weichen kommen die Schiffe dann so nah ans Ufer, daß man meint, sie berühren zu können. Für Schiffsfotografen ist ein solches Elefantentreffen ein äußerst beliebtes Motiv.
Die beste Gelegenheit, gute Fotos zu machen, ist natürlich auf den begehbaren Brücken in Holtenau, Levensau und Grünental, hier kann man quasi direkt über den Schiffen stehen, wenn sie unter den Brücken hindurchfahren. Aber auch Standpunkte wie der Rendsburger Kreishafen an der Hochbrücke (mit WoMo Stellplatz) oder die Umgebung der Hochdonner Eisenbahnbrücke bieten wunderbare Kulissen für schöne Fotos. Um den Schiffsverkehr in aller Ruhe zu beobachten, lohnt es sich, in einen der vielen Gastronomiebetriebe längs des Kanals einzukehren, und technisch interessierte Besucher werden viel Freude an den Aussichtsplattformen und geführten Begehungen der Schleusen haben. Da die Traumschiffe mit Geschwindigkeiten zwischen 12 und 15 km/h im Kanal unterwegs sind, ist es problemlos möglich, auf den Wirtschaftswegen am Kanalufer eine Fahrradbegleitfahrt zu unternehmen. Auch die Personenschifffahrt auf dem NOK bietet mitunter Begleitfahrten an, Schiffe wie die Adler Prinzess, die Germania oder die Freya sind gelegentlich in der Nähe der Cruiser zu sehen. Der Campingplatz „Klein Westerland“ bei Hochdonn bietet mit der Nordufer-Badestelle im Sommer eine besonders angenehme Möglichkeit des Schiffeguckens, hier können die Musikdampfer vom Badelaken aus betrachtet werden.
Waren sie schon einmal bei einer Schiffstaufe zu Gast? MyHolstein hat bei der Taufe der
MEIN SCHIFF 4 einige Impressionen gesammelt, klicken Sie -> HIER!