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Die Comic und Manga Convention Hamburg
- Details
- Kategorie: Veranstaltungen
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Bevor die Lobeshymnen beginnen, zunächst ein kleiner, aber wichtiger Kritikpunkt, an dem man vielleicht noch arbeiten könnte. Die Beschilderung der Umgebung war mang(a)elhalft. Ich als Ortsfremder brauchte fast eine halbe Stunde, um den Eingang auf dem Campus zu finden und auch ein missgelaunter Portier dort zeigte sich nicht auskunftsfreudig. Ein paar Plakate oder Kundenstopper auf dem Gehweg wären da schon hilfreich.
Wenn man es dann aber geschafft hatte, die Convention zu erreichen, wurde man für jede Art von Unbill großzügig entschädigt. Insgesamt drei Hallen mit über 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche boten den Besuchern ein umfassendes Sortiment an neuen und gebrauchten deutschen und internationalen Comics, sehr viele Zeichner präsentierten hier ihre Werke, signierten, bearbeiteten Freundschaftsbücher und boten ihre Arbeit zum Kauf an.
Dana Felina Francke aus Kiel, die unter dem Label CATATONIC zeichnet (->Hier ihr Facebookauftritt) war zum allerersten Mal als Zeichnerin auf einer Convention und zeigte sich begeistert von der Atmosphäre und der Nähe zu ihren Fans und Idolen. Überhaupt scheint die völlig fehlende Berührungsangst eines der wesentlichen Merkmale dieser Convention zu sein, man kommt zwanglos miteinander ins Gespräch, kauft eine Kleinigkeit oder sogar ein einzigartiges Originalbild, tauscht Erfahrungen und Bilder aus und begegnet einander höflich und mit Respekt.
Besonders ins Auge stachen natürlich zahlreiche Cos-Player, die z.T. mit enormem Aufwand ihren favorisierten Charakteren nacheiferten. Einige der fantasievollen Verkleidungen kamen sogar einem älteren Herrn wie mir bekannt vor. Diese Form der aktiven Heldenverehrung zieht sich durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten und verwandelt jede Convention in ein Feuerwerk der Formen und Farben.
Für Sammler diverser Bildergeschichten öffneten die Händler nur zu gern ihre Schatztruhen. Vom alten Micky-Maus-Heft bis hin zu künstlerisch sehr hochwertigen Alben wurde das gesamte Spektrum feilgeboten, darunter jede Menge Labels, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Andere Händler hatten Merch-Ware mitgebracht, so gab es Actionfiguren und Sammlerobjekte zu allen bekannten Fantasy- und SciFi- Formaten, für Manga und Comicfiguren jeder Art. Positiv hervorzuheben ist hier, dass es auch für den kleinen Geldbeutel manch ein Schnäppchen zu ergattern gab, ich sah viele € 1,- Schilder auf den Heftstapeln.
Die Verteilung der Händlerstände wirkte nicht aufdringlich, der relativ hohe Anteil an Künstlern und Selbstvermarktern lockerte die Strukturen hier enorm auf. Mit € 5,- Eintritt (Kinder unter 12 Jahren frei) blieb das Event für jedermann erschwinglich, und was geboten wurde, war diesen Preis definitiv wert. Besonders positiv wurde auch das kulinarische Angebot des Studierendenwerks aufgenommen. Frisch gemahlener und aufgebrühter Kaffee für € 1,50, gut belegte Sandwiches für € 2,- und sehr leckere Muffins für denselben Preis sowie belegte Brötchen, HotDogs und ein Sortiment an Schokoriegeln ließen keine Wünsche offen.
Obwohl die Veranstaltung den ganzen Tag über sehr gut besucht war, suchte man Hektik und Stress hier vergebens. Kein Schubsen und Drängeln und kein unnötiger Lärm erzeugten hier Unruhe. Eine rundum entspannte Atmosphäre machte dieses Event zu einem vollen Publikumserfolg, was man den Gesichtern der Besucher deutlich ansehen konnte.
Diese Veranstaltung sollte man sich unbedingt vormerken!
Hier noch ein paar Impressionen von der Ausstellung:
Offizielle Infos zur Convention gibt es im Netzauftritt -> hier!