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Der Zoo in Neumünster

Es ist Mitte Oktober, eine frische Brise weht über das Land zwischen den Meeren, die Blätter färben sich, es wird merklich kühl. Zeit für einen ausgedehnten Zoobesuch! - Das ist unpassend? Das macht man doch nur im Sommer? Weit gefehlt! Der Tierpark in Neumünster ist gerade zu dieser Jahreszeit ein empfehlenswertes Ausflugsziel.

Bevor wir uns gemeinsam auf einen Rundgang das durch 24 Hektar große herbstliche Tierparkgelände begeben, einige historische Daten. Der Tierpark Neumünster wurde 5 Jahre nach Kriegsende als "Heimattiergarten" gegründet, die Tiergartenvereinigung e.V. unter dem damaligen Stadtbürgermeister Max Kupfer setzte das bereits 1927 erdachte Konzept um, und unter der Leitung von Edgar Windt und dem Falkner Willy Mandry feierte man mit 6000 Besuchern am 01. Juli 1950 Eröffnung. Vom ersten Tag an wurde in viel Eigenleistung, später mit Hilfe ortsansässiger Betriebe, im zerbombten Stadtwald ein ansehnliches Naherholungsparadies geschaffen, das relativ schnell wuchs und bereits 1970 zeigte man dort die meisten europäischen Wildtiere. Später kam noch die Eis- und Braunbärenanlage dazu, und zum 50. Jahrestag der Eröffnung wurde der Bau des großen Affenhauses in Angriff genommen. Hier leben die Berberaffen, die als einzige "europäische" Affenart hier in einer optisch und funktional gelungenen Anlage leben. Von diesen Tieren leben auf dem europäischen Festland nur wenige in einer Kolonie auf den Felsen von Gibraltar, diese Tiere sind sehr witterungsgefeit, da sie ein Winterfell bekommen. Die 7000 qm große Außenanlage des Affenhauses kann von Besuchern betreten werden, hier kann man den Tieren ohne störende Gitter ganz nah sein und schöne Fotos schießen. A propos Fotos … Die Leitung des Tierparks erlaubt das Fotografieren für den privaten Gebrauch uneingeschränkt und freut sich auch über Zusendungen von gelungenen Bildern per E-Mail (besucherfoto[at]tierparkneumuenster.de), die besten Bilder werden auf der Website des Parks eingebunden. Für gewerbliche Fotografie / Nutzung der Bilder ist eine entsprechende Genehmigung der Tierparkleitung erforderlich. Der Tierpark ist ganzjährig geöffnet und bietet eben auch im Herbst und Winter Erholung pur. Auf der Website www.tierparkneumuenster.de findet der interessierte Besucher alle Fakten zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen, Ermäßigungen sowie Mitgliedschaft im Trägerverein. Besonders die Jahreskarten und Sonderangebote für Familien sind natürlich für Ortsansässige und Besucher aus Schleswig-Holstein interessant.

Die Familienfreundlichkeit der Anlage ist vorbildlich. Mitten im Stadtwald gelegen, ist das Gelände idyllisch und gediegen zugewachsen, es gibt ausreichend Bänke, Sitzecken und sogar komfortable Grillplätze, an der Kasse können für € 1,-/h Bollerwagen geliehen werden. Hunde an der kurzen Leine sind im Park weitgehend gestattet (Ausnahmen: begehbare Gehege und Spielplatz). Gebuchte Führungen sind ebenso möglich wie Kindergeburtstage, auch Tierpatenschaften (z.B. als Geschenk) sind gern gesehen. Auch hierzu gibt es Informationen auf der Website des Tierparks.

Der Tierpark Neumünster beherbergt weitestgehend Tiere aus den europäischen Lebensräumen, jedoch haben auch ein paar "Exoten" ins Gelände Einzug gehalten. Neben einem Grünen Leguan gibt es einige Boa Constrictor und einen "Teppichpython" (Morelia Spilota Variegata). Auf dem Gelände sind insgesamt etwa 650 Tiere aus 135 Arten beheimatet, darunter der Eisbär "Kap", die Braunbären "Big Mäc" und "Molly", eine Horde Waschbären, Seehunde, Fischotter, Biber und Pinguine sowie reichlich Wasser-Federvieh. Dazu kommen noch jede Menge Huftiere wie Elch, Rentiere, Wildpferde, Auerochsen, ein Yak, ein Highland Rind, Dam- und Sikawild, Schweine, Wisente usw... Bei Pinguinen, dem Eisbären und den Seehunden gibt es täglich Schaufütterungen, die beim Publikum äußerst beliebt sind.
Für Kinder ist natürlich die Streichelwiese ein magischer Ort. Hier können Ziegen gefüttert und gestreichelt werden. Der Tierparkleitung liegt es besonders am Herzen, dass die Tiere NICHT MIT MITGEBRACHTEN LEBENSMITTELN gefüttert werden, da das für die Tiere tödlich enden kann! Die Streichelwiese ist bei einem der baulichen Highlights des Parks untergebracht, dem sog. "Geesthof". In dieser Nachbildung eines Holsteinischen Bauernhofes zeigt der Park viele Gegenstände aus den vorigen Jahrhunderten, die den Lebensraum der ländlichen Bevölkerung dokumentieren. Auch die sog. "Nissenhütte" als Freilichtmuseum aus der Nachkriegszeit demonstriert die Lebensumstände der Flüchtlinge in diesen harten Zeiten. Außerdem wurde ein Hünengrab zu Anschauungszwecken rekonstruiert.
Hier soll ein lobendes Wort gesagt werden zum Thema Bauen im Tierpark. Gerade in den letzten Jahren nach dem "Dienstjubiläum" des Parks ist darin erheblicher baulicher Aufwand z.T. von Sponsoren finanziert und errichtet, betrieben worden. Es wurden und werden neue Gehege gebaut und eingerichtet bzw. erweitert, Stallungen mit viel Liebe zum Detail fertiggestellt, und auch Bereiche, die der Erholung der Besucher dienen, werden ständig erweitert und verbessert. Freunde und Förderer des Tierparks stecken nicht unbeträchtliche Beträge in die Erweiterung und Instandhaltung dieser schönen Anlage und können mit Stolz darauf verweisen, dass sowohl für Tiere als auch für Besucher der Aufenthalt im Park mit jedem Jahr angenehmer wird.

Die gesamte Anlage ist thematisch und architektonisch sinnvoll angelegt. Ein übersichtlicher Rundweg führt über abwechslungsreich gestaltete Wege, Brücken, Tribünen und Terrassen an sämtliche Gehege heran, Damwildbereich und Affenanlage dürfen sogar betreten werden. An allen Gehegen sind detaillierte Informationen zu den jeweils präsentierten Tierarten zu finden, in kleinen, liebevoll gestalteten Sonderschauen werden nähere Informationen präsentiert. Besonders stolz sein kann der Park auf seine Wolfsanlage mit überdachter Aussichtsplattform, hier hat der interessierte Besucher die Möglichkeit, die Vorfahren unserer Haushunde in natura zu erleben. Gleich nebenan wohnen die Dingos, und auch Polarfüchse und ihr Nachwuchs warten auf Besucher. Ebenso zu bestaunen gibt es Luchse und Wildkatzen, aber auch Kleintiere wie Farbratten, bunte Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen haben hier ihren Platz gefunden. Zum Ende des Rundganges führt der Weg zu den großen Burschen, darunter Wildpferde, Robustrinder und Wisente. Diesen Parcours kann man zügig innerhalb einer Stunde abarbeiten, aber wer sich Zeit nimmt, die Tiere zu beobachten, der wird den ganzen Tag hier Freude haben können.

Besonders interessant und abwechslungsreich sind die Wasserwelten des Parks, in denen sich Pinguine und andere Wasservögel verlustieren, Seehunde gemächlich ihre Bahnen ziehen, Otter keck herumtollen und Biber ihre eigenwillige Architektur installieren. Wer Spaß am Fotografieren hat, wird mit den "Models" des Parks viel Freude haben, denn die Tiere sind wenig scheu, ja zum Teil sogar recht kameraaffin. Die schöne, bewaldete Umgebung sorgt hier auch für gutes, weiches Licht und die Vergitterung ist, wo es geht, äußerst dezent angebracht.
Der Besuch des Tierparks besorgt ein wunderbares, erholsames Naturerlebnis. Die gesamte Anlage wirkt gepflegt und wird unverkennbar mit Herzblut bearbeitet. Bei meinem Besuch im Herbst, der Zeit fallender Blätter, waren sämtliche Wege entlaubt und geharkt, Mülleimer gut erreichbar verteilt und nicht überfüllt, es gab reichlich Sitzgelegenheiten und viele Tiere waren trotz kühler Witterung draußen. Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, der wird nach Absolvierung des Rundganges den großzügig bemessenen Spielplatz mit vielen Spielgeräten und Picknick-Ecken sehr zu schätzen wissen. Auf dem Gelände gibt es einen Gastronomiebetrieb und mehrere Kioske, die für Erfrischung sorgen, ein kleiner Souvenirverkauf an der Kasse rundet das Angebot ab. Besonders angenehm ist die Waldatmosphäre im gesamten Park, selbst bei guter Auslastung wirkt das Gelände nicht laut, hektisch oder überlaufen... naja, mit Ausnahme des Abenteuer-Spielplatzes vielleicht, aber das ist wohl nachvollziehbar ;-). Alles in allem ist dieser Park ein Ort, an dem man sich nicht nur zur Hochsaison hervorragend erholen kann. Ich werde jedenfalls wieder hinfahren.

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die Bilderstrecke: Rundgang im Tierpark Neumünster im Herbst

Einige Impressionen von den baulichen Einrichtungen:

Noch mehr (Sommer-) Bilder gibt es hier:

Ein Bild aus der Galerie www.blende-8-foto.de
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